Mikromuskelblockade mit grosser Auswirkung

Die sechs Behandlungsstufen

Triggerpunkte befinden sich ausschliesslich in den Zonen des Muskelhartspanns und deshalb ist die Muskulatur häufig direkt für den Schmerz verantwortlich. Das Phänomen des Übertragungsschmerzes, welches für Triggerpunkte typisch ist, lässt den Schmerz an Körperstellen empfinden, die oft weit entfernt vom Schmerzauslöser sind. Das ist auch der Grund, weshalb die muskulären Ursachen von Schmerzen oft übersehen werden.

Triggerpunkte befinden sich anatomisch regelmässig an gleicher Stelle auf dem Hartspannstrang. Zusammen mit dem Schmerzübertragungsmuster und der Hilfe der Patientin, des Patienten ist eine Lokalisation möglich. Struktur des Triggerpunktes verbunden mit akuten Schmerzen bedarf eines therapeutischen Konzeptes mit einzelnen Behandlungsschritten. Durch Druck und Bewegung auf den Schmerzpunkt sowie Dehnung der Triggerpunkt Region wird die Mikromuskelblockade gelöst. Die direkte Behandlung des Schmerzauslöser ist sehr effektiv und nicht schmerzfrei.

Behandlungsschritt 1

Manuelle Dehnung durch Druck auf den Triggerpunkt, kombiniert mit kleinen Bewegungen.

Behandlungsschritt 2

Manuelle Dehnung durch ausstreichen des Triggerpunktes in Faserlängsrichtung.

Behandlungsschritt 3

Manuelle Dehnung der ganzen Faszie – Muskelhaut.

Behandlungsschritt 4

Grossflächige manuelle Dehnung der ganzen Muskelzone.

Behandlungsschritt 5

Spezifische Muskeldehnung durch die Hold/Relax-Technik

Behandlungsschritt 6

Instruktion für Dehnungsübungen zu Hause.

Begriffsherkunft

Der Begriff „myofasziale Triggerpunkte“ (myo – Muskel, Faszie – Muskelhaut) entwarfen die beiden US-Ärzte Janet Travell und David Simons für ihre wissenschaftliche Untersuchung über die dominanten Krankheitsfaktoren der Muskulatur, welche für Schmerzen und Funktionseinschränkungen verantwortlich sind.

Der Begriff hat sich auch in der deutschen Literatur durchgesetzt. Synonym dazu steht der Begriff Trigger Points – TPs, myiofasziales Schmerzsyndrom, Maximal-punkt oder maximaler Schmerzpunkt.

Begriffsdefinition

Die Myalgie (myos -Muskel, algos -Schmerz) ist der medizinische Ausdruck für Muskelschmerzen. Ihre Ursachen stehen oft im Zusammenhang mit Muskelverspan-nungen/Muskelverhärtung – Myogelose. Der dadurch grossflächig erhöhte Spannungszustand – Muskeltonus, welcher die verkürzte Muskulatur hart anfühlen lässt, wird als Hartspann oder Muskelhartspann bezeichnet.

Triggerpunkte befinden sich ausschliesslich in diesen Zonen von verspannten Muskelfaserbündeln.

Ursache und Entstehung

Eine zu starke oder lange andauernde Belastung der Muskulatur sowie stundenlanges Verharren in einer unnatürlichen Position, z.B. Körperhaltung auf dem Rennfahrrad, Lesen am Schreibtisch, führt zu einer Gefässkompression und damit zu einer schlechten Blutversorgung der betroffenen Muskeln. Der Stoffwechsel der Muskelzellen wird gestört. Dies hat zur Folge, dass die Zellen weniger Sauerstoff aufnehmen und Stoffwechselprodukte schlechter abgebaut werden. Es kommt zur Schwellung und die Muskelspannung (Tonus) der Muskelfasern erhöht sich – der Muskel verhärtet.

Besonders häufig sind Muskeln betroffen, deren Aufgaben es ist eine Körperhaltung gegen die Schwerkraft einzunehmen und diese über einen langen Zeitraum aufrecht zu erhalten, wie z.B. die Nacken- und Rückenmuskulatur.

Symptome und Auswirkungen

Triggerpunkte sind mikroskopisch kleine Zonen in einem Muskel, in welchem gewisse Muskelfaserabschnitte zusammengezogen sind und sich nicht mehr lösen – Mikromuskelblockaden. Bei einem Tastbefund fühlen sich die Triggerpunkte knötchenförmig oder wulstartig an. Zu Beginn tritt ein erhöhtes Spannungsgefühl der betroffenen Muskulatur ein. Später ist eine Druckempfindlichkeit verbunden mit Schmerzen im Ruhezustand und/oder beim Anspannen des Muskels sowie einhergehender Kraftverlust zu beobachten.

Muskelschmerzen – wie alle Schmerzen – haben eine Warn- und Schutzfunktion und sollten nicht konstant ignoriert werden, weil sie sonst chronisch verlaufen können – wenn der Schmerz länger als drei Monate anhält. Muskelverspannungen lassen sich im Anfangsstadium besonders gut behandeln.

Eine typische Eigenschaft von Triggerpunkten ist, dass sie Schmerzen ausstrahlen. Bei diesem Übertragungsschmerz handelt es sich um ein Schmerzempfinden, welches oft weit entfernt vom eigentlichen Triggerpunkt ist. Deshalb ist bei der Befunderhebung das Augenmerk auf den Schmerzauslöser zu richten, um diesen aktiv zu behandeln.

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